Etwas überraschend für die Verantwortlichen des BBC erreichten die Bayreuther das Endspiel gegen DBV Charlottenburg ungeschlagen. Gegen die starken Berliner hielt man lange mit, lag sogar noch bis kurz vor Ende des dritten Viertels in Führung. Dann verließen das Team von Spielertrainer Michael Vogel aber die Kräfte und man verlor etwas zu hoch mit 46:57.
Im Auftaktspiel gegen Bremen 1860 tat man sich erwartungsgemäß schwer. Die Mannschaft wirkte nicht wach und in der Abwehr nicht aufmerksam. So stand es durch zwei Dreier des Gegners schnell 0:6. Nach einer Auszeit lief es zunächst besser, ohne dass der BBC Akzente setzen konnte. So stand es zur Halbzeit 16:19. Auch nach der Pause taten sich die Bayreuther gegen die gegnerische Zone schwer. Der Größenvorteil der Center konnte nicht genutzt werden. So waren es bezeichnenderweise die Aufbauspieler Taylor, Vogel Michael und Dirk die alle 21 Punkte zum 37:30 Sieg erzielten.
Gegen die BG Halstenbeck-Pinneberg waren die Oberfranken dann auf Betriebstemperatur. In der Defensive trat man aggressiv auf und kaufte dem Gegner schnell den Schneid ab. Konsequent wurde im Angriff der Abschluss unter dem Korb gesucht. Hier zeichneten sich Becker und Adler als hochprozentige Vollstrecker aus. So lag der BBC bereits zur Halbzeit mit 21:6 uneinholbar vorne. Dies gab Coach Vogel die Gelegenheit, alle Spieler zum Einsatz zu bringen. Dadurch ergab sich keinerlei Bruch im Spiel, im Gegenteil der Vorsprung konnte konsequent ausgebaut werden und der Sieg mit 43:16 viel in der Höhe vollkommen verdient aus.
Gegen den ebenfalls ungeschlagenen TV Langen kam es zur Entscheidung um den Gruppensieg. Dabei gestaltete sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem sich keine Mannschaft deutlich absetzen konnte. In der Abwehr konzentrierte sich der BBC hauptsächlich auf den Ex-Bundesligaspieler Greunke, was seinen Nebenleuten Freiräume einräumte. Dies nutzten gerade Dinch und Braichen zu einfachen Punkten. Als sich die Langener nach der Pause (19:18) auf die bis dahin überzeugenden Becker und Adler einstellten, übernahmen in der zweiten Hälfte die Aussenspieler Verantwortung. Vor allem Taylor (10 Punkte) trieb die Mannschaft an und fand den perfekten Mix zwischen dem Zug zum Korb und dem Blick für den freien Nebenmann. Die Hessen hatten dem nichts mehr entgegen zu setzen (Endstand 38:30).
Als Gruppenerster stießen die Bayreuther im Viertelfinale auf Boele-Kabel, die sich hauptsächlich aus ehemaligen Bundesligaspielern von Brandt Hagen zusammensetzte. Der BBC tat sich im vierten Spiel des Tages äußerst schwer gegen die variable Zonenverteidigung des Gegners. In der ersten Halbzeit fand man noch Adler (8 Punkte) unter dem Korb, Becker kam dagegen überhaupt nicht zur Geltung. Zudem konnte Herkelmann auf der Gegenseite nicht gestoppt werden. Nach der Pause (13:15) setzten sich die Westfalen zunächst ab, ehe Taylor und Vogel D. mit zwei Dreiern das Ruder herumreißen konnten. In der dramatischen Schlußphase foulten die Gegner ausgerechnet Taylor, der 6 Sekunden vor Ende die zwei Freiwürfe sicher zum 24:26 Endstand verwandelte. Der anschließende Angriff von Boele-Kabel war nicht von Erfolg gekrönt.
Somit war der BBC wie bei der letztjährigen Meisterschaft in Bayreuth im Halbfinale, was als großer Erfolg gewertet wurde. Aber die Mannen um Trainer Michael Vogel wollten mehr. Gegen den Überraschungsgegner TSG Wiesloch sollte der Einzug ins Finale her. Es kam zu einem Duell auf Augenhöhe. Die durchschnittlich jüngeren Wieslocher mit vielen ehemaligen Zweitligaspielern wollten gerade ihre Athletik ausspielen und nutzten jede Gelegenheit zum Fastbreak. Der BBC tat sich schwer gegen den gegnerischen Aufbauspieler Pavin und Center Kubica (beide 9 Punkte). In der Offensive fand man anfangs noch eine gute Mischung zwischen dem Spiel unterm Korb und Distanzwürfen. Nach der Halbzeit (14:13) gab der eingewechselte Folosea den Ausschlag für den Sieg. Er verwandelte zwei Steals selber und war auch mit einem weiteren erfolgreichen Distanzwurf erfolgreich. Taylor verwandelte zudem einen Dreier, so dass sich der BBC vorentscheidend auf 29:23 absetzte. Die Baden-Württemberger konnten nur noch auf 30:26 verkürzen.
Der BBC stand im Endspiel gegen DBV Charlottenburg. Das Spiel wurde über 4×7 Minuten ausgetragen. Es entwickelte sich unter den beiden erfahrenen Bundesligaschiedsrichtern Schrauzer und Schreiner ein hochklassiges Finale. Gegen die anfangs sehr überheblich wirkenden Berliner legten die Bayreuther los wie die Feuerwehr und erzielten eine beruhigende 21:12 Viertelführung. Vor allem Kerner und Adler konnten dabei überzeugen. Danach kam der DBV besser ins Spiel. Gerade der Center Collingpo konnte sich immer wieder in Szene setzen und erzielte allein 8 Punkte im zweiten Viertel. Zudem kam die Offensive des BBC gegen die gegnerische Zonenverteidigung ins Stocken. Man konnte dennoch eine knappe 27:26 Führung in die Pause mitnehmen. Zwei Dreier von Folosea und Taylor hielten die Bayreuther anschließend noch im Spiel, die Berliner wirkten aber hungriger. Ein ums andere Mal konnten sie den Offensivrebound angeln. Gerade der Ex-Bayreuther Jens Kollat zeigte sich dafür verantwortlich. Als dann in letzter Sekunde vor Viertelende Ex-Nationalspieler und Coach von Bremerhaven Sebastian Machowski einen Dreier zum 37:40 verwandelte, war die Moral der Mannschaft gebrochen. Kerner konnte im Schlußviertel nochmals verkürzen ehe die routinierten Berliner mit 8 Punkten in Folge eine Vorentscheidung erwirkten. Der BBC kämpfte sich zwar nochmals auf 44:48 heran, aber die Kräfte ließen merklich nach und abermals Machowski mit einem Dreier führte dann zur Entscheidung für die Hauptstädter (46:57).
Spielertrainer M. Vogel war nach dem Turnier äußerst zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Alle Spieler haben eine tolle Einstellung gezeigt. Gerade ab dem Viertelfinale hat man den Kampf aufgenommen und überzeugende Leistungen gezeigt.“ Er sah aber auch Potential für Verbesserung. Vor allem am Spiel gegen Zonenverteidigung gilt es zu Feilen.
Punkteverteilung:
Herrmann (0 Punkte gegen Bremen / 2 Punkte gegen Pinneberg / 0 Punkte gegen Langen / 0 Punkte gegen Boele-Kabel / 0 Punkte gegen Wiesloch / 0 Punkte gegen Berlin), Koch (0/2/2/3/0/0), Weisskopf (0/0/0/0/0/0), Kerner(3/8/4/1/4/14), Strobel (0/2/0/0/0/0), Semertzidis(0/5/0/0/0/0), Folosea (2/3/4/0/6/3), Vogel Michael (10/7/2/0/0/5), Taylor (13/2/10/9/12/11), Vogel Dirk (4/0/5/6/5/2), Adler (2/2/6/4/0/9), Becker (3/11/7/0/3/2), Schmidt (0/2/0/0/0/0).